Blasius Hueber (1735 - 1814)

blasius hueberBlasius Hueber war Bauer und Landvermesser, weshalb er wie Peter Anich (1723–1766) und sein Neffe Anton Kirchebner zu den sogenannten Bauernkartografen gezählt wird.

Trotz geringer Schulbildung gelang es ihm, durch die Ermutigung und Unterstützung Peter Anichs Landvermesser zu werden. Ab 1765 bearbeitete er mit Anich den Atlas Tyrolensis. Dieses 20 Blätter umfassende, für die damalige Landesvermessung beispielgebende Kartenwerk von Tirol im Maßstab 1:103.888 stellte Hueber nach dem frühen Tod Anichts fertig und versah es mit einer Übersichtskarte 1:540.000. Der Atlas Tyrolensis wurde 1774 als Kupferstich publiziert.

Die Arbeiten der drei Bauernkartografen hatten die Wiener Regierung so sehr befriedigt, dass sie beschloss, von Hueber auch die österreichischen Vorlande aufnehmen zu lassen. Eine Hofresolution ordnete 1771 die Vermessung der Herrschaften vor dem Arlberg an, die 1752 der Regierung in Freiburg im Breisgau unterstellt worden waren. Die Arbeiten standen (wie vorher die Aufnahme Tirols) unter der Oberaufsicht des Innsbrucker Mathematikprofessors Ignaz von Weinhart SJ. Die Karten sollten ebenfalls in das Kartenwerk der Josefinischen Landesaufnahme (ca. 1765–1785) der gesamten Monarchie aufgenommen werden.

Von 1771 bis 1774 erstellte Hueber eine Karte von Vorarlberg, die 1783 gedruckt wurde. In seiner Fertigkeit der Darstellung des Geländes übertraf er Peter Anich noch etwas. Danach arbeitete er von 1775 bis 1777 an der Vermessung der Landvogtei Ober- und Niederschwaben, erkrankte dann aber schwer. Sein tüchtiger Neffe und Gehilfe Anton Kirchebner (1750–1831) führte das Werk zu Ende und 1782 zum Druck.

bh_karteNach der Erkrankung Huebers wurde sein Sohn Magnus Hueber um 1790 Kirchebners Gehilfe und ebenfalls zum Landmesser angelernt. Mit ihm endete die Reihe der Tiroler Bauernkartografen. Einerseits beendete der 1793 ausgebrochene Krieg um Vorderösterreich die Arbeiten, andrerseits wurde die Geodäsie zunehmend von Militärgeografen ausgeübt. Die Ausbildung akademischer Geodäten übernahm später die 1815 gegründete Technische Hochschule Wien.

(Quelle: Wikipedia)